Presseinfo der Fraktion Alternative Jugend Strausberg / Grüne

Beschlussvorlage zur SVV am 29. März 2007 "Strausberg - natürlich gentechnikfrei"

In Deutschland sind in diesem Jahr insgesamt 3.587 Hektar Anbaufläche für Genmais vorgesehen. Davon entfallen 2.083 ha auf Brandenburg. Allein 420 ha wurden von einem Landwirtschaftsbetrieb in Hohenstein angemeldet, was deutschlandweit den Spitzenwert bedeutet.

Die Größenordnung dieser Fläche von 420 ha wird besonders deutlich, wenn man einen Vergleich zu anderen Bundesländern zieht. Im gesamten Land Mecklenburg-Vorpommern zusammen wurde mit 670 ha nur eine geringfügig größere Fläche angemeldet, im Land Sachsen sind es 591 ha, im Land Sachsen-Anhalt sind es 202 ha und in allen weiteren Bundesländern (Brandenburg nicht berücksichtigt) dann schon zum Teil weit unter 30 ha.

Gleichzeitig lehnt ein Großteil der VerbraucherInnen den Einsatz von Agro-Gentechnik aber weiterhin ab (70-80% laut wiederholten Umfragen). Nicht nur deswegen wird die Vorreiterrolle Strausbergs beim Anbau von gentechnisch veränderten Mais vielfach kritisch gesehen. Negative Aufmerksamkeit sorgt dabei vor allem die Vervielfachung der für 2007 angemeldeten Strausberger Anbaufläche und die für den Anbau von Genmais vorgesehene Einbeziehung von Flächen des Naturparks Märkische Schweiz und insbesondere des Naturschutzgebietes Ruhlsdorfer Bruch.

Für die Stadt Strausberg und den angrenzenden Naturpark Märkisch Schweiz bedeutet der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen einen Imageschaden. Zudem werden erfreuliche Tendenzen bei der positiven Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft und des sanften Tourismus in unserer Region in Frage gestellt.

Die Fraktion AJS / Grüne bringt daher in die nächste Stadtverordnetenversammlung einen Beschlussentwurf unter der Überschrift „Strausberg-natürlich gentechnikfrei" ein.

Damit wollen wir ein Zeichen setzen und diejenigen Hohensteiner Landwirte unterstützen, die sich bereits 2005 / 06 zum Selbstverzicht auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen verpflichtet haben.

Wenn der Brandenburger Agrarminister Woidke im Februar 2007 vor einem Imageschaden für die Landwirtschaft durch die Nutzung der Gentechnik mit dem Hinweis warnt, dass Brandenburg einen Ruf als Land des Naturschutzes, der Naturerhaltung und der Attraktivität seiner Naherholungsgebiete zu verlieren hat, dann trifft dies für Strausberg in ganz besonderen Maße zu.

Unserer Fraktion geht es mit der Beschlussvorlage nicht vordergründig um eine wissenschaftliche Diskussion zum Für und Wider der Gentechnik. Vielmehr stehen die durchaus schon spürbaren negativen Auswirkungen für die landwirtschaftlichen Betriebe die nicht auf Gentechnik setzen im Vordergrund sowie die negativen Auswirkungen auf den naturnahen Tourismus in unserer Region.

Mit unserem vorliegenden Beschlussentwurf wollen wir erreichen, dass in der Stadt Strausberg ein deutliches Zeichen gesetzt wird für

  • den Erhalt der Natur und für biologische Vielfalt
  • für die Attraktivität unserer Naherholungsgebiete
  • für Strausberg als Standort für einen naturnahen sanften Tourismus
  • für den Schutz der Verbraucher
  • für die Erzeugung von zukunftsfähigen, ökologisch hergestellten, landwirtschaftlichen Produkten
  • für die langfristige Existenz der gentechnikfreien Landwirtschaft
  • für die Interessen der Imker

und wir hoffen, dass die Stadtverordneten unserem Antrag mehrheitlich folgen.

 

Strausberg, 19. März 2007

 

  1. Quelle für die Flächenangaben: Gen-Mais-Karte Greenpeace / Stand 26.02.2007
    (ermittelt auf der Grundlage des Standort-Registers für den Anbau von gentechnisch verändertem Mais)

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Synonyme: Grüne / Partei / Kreis / MOL / Bad Freienwalde / Seelow / Straußberg / molgrüncms

 

letzte Änderung: Kreisverband Märkische-Oderland der Partei Bündnis 90/Die Grünen

 

- Strausberg, den 17.03.2007

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