1. Workshop Verkehrsführung Haupt-, Fichte-, Jahnstraße in Neuenhagen

Am 10. Juni hat der erste „Workshop Neuenhagen Verkehrsführung Haupt-, Fichte-, Jahnstraße" stattgefunden. 54 nach einem Bewerbungsverfahren ausgewählte Neuenhagener Bürger und Gewerbetreibende sowie Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und Gemeindevertreter versammelten sich versammelten sich in der Feuerwache Lahnsteiner Straße, um unter Leitung von 5 professionellen Moderatoren über eine gemeinsame Verkehrslösung in der Gemeinde zu diskutieren. "Etwas am Ziel vorbei", meint unser anwesendes Mitglied Friedbert Loeper. Seine Einschätzung:

Workshop Neuenhagen Verkehrsführung Haupt-, Fichte-, Jahnstraße

Am 10.06.10 habe ich am ersten Workshop zu diesem Mediationsverfahren im Versammlungsraum der Feuerwache Lahnsteiner Straße teilgenommen.

Die Veranstalter wollen ein Protokoll der Zusammenkunft auf der Webseite der Gemeinde veröffentlichen.

Vorab möchte ich einen kurzen Bericht geben. Worum geht es?

  • Die Durchführenden des Verfahrens haben es ursprünglich in der Ankündigung tituliert:
    „Workshop Neuenhagen Verkehrsführung Haupt-, Fichte-, Jahnstraße"
  • In der anschließend erfolgten Einladung des Bürgermeisters an die interessierten Bürger wird als Aufgabe genannt:
    „Moderationsverfahren zum Finden einer gemeinsamen Verkehrslösung für die Gemeinde Neuenhagen"
  • Auf der Zusammenkunft wurde durch die Durchführenden des Verfahrens definiert:
    Verkehrs- und Lärmprobleme lösen für den Straßenzug
    B1 - Schöneicher Str. - R.L.Damm - Hauptstraße - Stern - Carl Schmäcke Straße -...Ortsausgang

Vorgesehen sind drei Beratungen:

10.06.2010, Problemsammlung

06.07.2010, Lösungsansätze, Machbarkeit, Auswirkungsanalyse

17.08.2010, Empfohlene Lösung

 

Teilnehmer:

Die Durchführenden des Verfahrens, die Firmen
"Hoffmann-Leichter"
"Gruppe Planwerk"
waren mit fünf routiniert und optimistisch auftretenden Herren erschienen.

Es waren 54 Neuenhagener anwesend:

  • Einwohner, die sich für die Teilnahme beworben haben und eingeladen wurden, vorrangig aus der Haupstraße und aus dem Umfeld Fichte-/Jahnstraße
  • Gewerbetreibende insbesondere aus dem Gewerbegebiet „Am Umspannwerk"

Anwesend waren auch:

Der Bürgermeister

Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung (Frau Rompf und weitere 3 (?) Mitarbeiterinnen)

Gemeindevertreter: Frau Dagmar Schulz, Hr. Güßfeldt, Hr. Düsterhöft, Hr. Siemianowski, Hr. Six, ggf. weitere..(?)

 

Gesamteindruck:

Die sicherlich für viel Geld engagierten Externen wickeln das Verfahren routiniert und offensiv ab.

Vermutlich wird am Ende eine Menge Papier übergeben werden. Darin sollen dann auch die Angaben der Anwesenden, die im Rahmen einer Anzahl (ca. 6) anonymer schriftlicher karteikartenbasierter Umfragen gemacht wurden, enthalten sein. Hier wurde nach Allgemeinplätzen gefragt, wie zum Beispiel „Was gefällt/missfällt Ihnen besonders an Neuenhagen?". Das wird den Abschlussbericht schön aufblähen, kaum jedoch zur Problemlösung beitragen.

Demgegenüber wurde von anwesenden Bürgern die dürftige Datenlage zu den Verkehrsströmen bemängelt.

 

Informationen zum Ablauf:

Vorstellung der „Diskursethik":

Orientierung auf Wertepluralismus, „Bereitschaft seine ursprüngliche Meinung anzupassen"

 

Fachvortrag:

Der Fachvortrag enthielt keine systematische Analyse sondern informierte lediglich über einige Fakten (davon hier ein Auszug) und ansonsten bekannte Tatsachen:

  • Fichtestraße 3400 Kfz/d (Diese Zahl gilt als unsicher, umstritten..)
    das entspricht 6,3% des Neuenhagener Verkehrs
  • Autobahn 57000 Kfz/d
    das entspricht 16% des Neuenhagener Verkehrs
  • Grundlagen der Lärmmessung
  • Das neue Bürgerhaus wird mit soundsoviel Stellplätzen zusätzlichen Verkehr induzieren.
  • Auf dem zu entwickelnden 4000 Quadatmeter großen „Bahngrundstück" an der Ecke Eisenbahn-/Hauptstraße sind 155 Pkw-Stellplätze vorgesehen.
  • Nach weiterer Entwicklung des Bahnverkehrs wird zu Spitzenzeiten mit 30% Schranken-Schließzeit gerechnet.
  • Darstellung der Probleme um die Kreuzung Haupt-/Fichtestraße
  • Beantragte 30 km/h für LKW auf der Hauptstraße noch nicht genehmigt

 

Fakten/Forderungen aus den Diskussionsbeiträgen:

  • 500 LKW Zu- und Abfahrt pro Tag zum Gewerbegebiet
  • Gewerbeleute verteidigen die 3 Zufahrten zum Gewerbegebiet
  • Anwohner-Forderungen nach beruhigenden Maßnahmen
    Warnung vor weiterer Bebauung (o. g. „Bahngrundstück")
    Motor abstellen beim Warten im Schrankenstau dringlich veranlassen
    Hauptstraße Beschränkung auf 30 km/h
  • Anwohner-Forderungen nach exakten Erhebungen/Zahlen zum Verkehrsaufkommen
  • Gewerbetreibende wurden nach Neuenhagen gelockt, mit Versprechungen
    Schaffung einer Autobahnanbindung an der Altlandsberger Chausse
    Schaffung einer direkten Anbindung an die B1
    (Aussagen eines Vertreters der Gewerbetreibenden)

 

Schlussbemerkungen, Wertung:

Das Glasfabrik-Gewerbegebiet dort anzusiedeln, wo es ist, war ein schlimmer Planungsfehler und führt mit zu den derzeit unzumutbaren Verkehrsbelastungen.

Die Unklarheiten in der Zielstellung des Verfahrens (DREI unterschiedliche Zielstellungen!) sprechen für mangelnde Vorbereitung des Verfahrens.

Im Ergebnis hat das durchführende Unternehmen sich auf eine eingeschränkte Zielstellung festgelegt, der leider bei diesem ersten Workshop nicht widersprochen wurde.

Auf Grund der eingeschränkten Zielstellung lässt sich auch das Ergebnis (1 Kern-Maßnahme) voraussagen, die dann, wenn sie umgesetzt würde, recht zweifelhaft in ihren Auswirkungen wäre.

Interessant wäre, die Kosten dieses Verfahrens zu kennen.

 

Friedbert Loeper                                                                                                       03342 201954

11.06.2010

Kategorie

Verkehr

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